75 Jahres Feier am 8. Oktober 2010

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Gelungene 75-Jahres-Feier des Siedlerbundes Garching 8. Oktober 2010
8. Oktober 2010 Manfred Solbrig 1. Vorsitzender


Landesvorsitzender des Eigenheimerverbandes Bayern e.V. Heinrich Rösl ehrt
Manfred Solbrig 1. Vorsitzenden des Siedlerbundes Garching

Geehrte Mitglieder des Verwaltungsbeirat: v.l.n.r.
Manfred Solbrig, Holger Goldenbogen, Heinrich Rösl, Josef Reschenhofer, Franz Kindlein

Der Siedlerbund Garching hatte am 8. Oktober ins Bürgerhaus zu seiner 75-Jahres-Feier geladen. Der Einladung folgten rund 300 Mitglieder, Freunde und Ehrengäste. Die 2. Vorsitzende des Vereins Brigitte Goldbach begrüßte im Namen des Vereins den Landesvorsitzenden des Eigenheimerverbandes Bayern e.V. Heinrich Rösl sowie 1. Bürgermeisterin Hannelore Gabor und Landrätin Johanna Rumschöttel sehr herzlich. Sie bedankte sich bei den Garchinger Vereinen, die einen eigenen Beitrag zur Gestaltung des Abends leisteten. Sie nannte den VfR Garching, den Heimatverein sowie den Kirchenchor der Kirchengemeinde St. Severin. Ihren Dank sagte sie auch dem Blasorchester Garching unter Leitung von Norbert Kutta und Gaby Cygan und Bärbel Köppl, die als „Doppelpack“ einen gelungenen und heiteren Beitrag leisteten.
In einem Grußwort würdigte der Landesvorsitzende Heinrich Rösl die Arbeit des sehr aktiven Siedlerbundes in Garching. Er betonte, dass es sehr wichtig sei, vor Ort den Mitgliedern Angebote zu machen und den Zusammenhalt zu fördern. Das geschehe in Garching seit vielen Jahren in vorbildlicher Weise. Heinrich Rösl ging auch auf die Lobbyarbeit des Landesverbandes ein. Er nannte insbesondere die Bemühungen im Zusammenhang mit der Reform der Erbschaftssteuer. Da gelang es, einige Verbesserungen für die Eigenheimer zu realisieren. Als wichtiges Thema steht derzeit die Neuregelung der Grundsteuer auf der Tagesordnung. Hier tritt der Verband dafür ein, eine einfache, leicht verständliche und gerechte Lösung zu finden. Diese darf weder die Grundeigentümer als Steuerzahler noch die Kommunen bei Ermittlung der Steuergrundlagen überfordern.
Für langjährige ehrenamtliche Arbeit im Verein zeichnete der Landesvorsitzende die aktiven Verwaltungsratsmitglieder Holger Goldenbogen, Franz Kindlein und Josef Reschenhofer aus. Für den 1. Vorsitzenden Manfred Solbrig hatte er als Dank des Landesverbandes für die langjährige Tätigkeit seit 22 Jahren einen Porzellanlöwen parat.

1. Bürgermeisterin Hannelore Gabor bedankte sich in ihrem Grußwort für die aktive Rolle des Vereins im Leben der Stadt und die Beiträge, die der Siedlerbund zu Veranstaltungen wie Stadterhebung, Bürgerwoche, Gewerbeschau oder auch bei Erarbeitung des Klimaschutzkonzepts der Stadt leiste. Als Präsent der Stadt zu dem Jubiläum überreichte sie an 1. Vorstand Manfred Solbrig einen Scheck.

Landrätin Johanna Rumschöttel ging in ihrem Grußwort auf die Bedeutung aktiver Vereine in der Kommune und im Landkreis ein. Hier leiste der Siedlerbund in Garching seit vielen Jahren einen hervorragenden Beitrag zum Zusammenleben in der Stadt.

1. Vorstand Manfred Solbrig schilderte in seinem Festvortrag die Entwicklung des Siederbundes Garching seit den Anfängen in der Autobahnsiedlung im Jahre 1935. Ein zweiter Siedlerverein wurde nach dem Weltkrieg im Zusammenhang mit der Erschließung der Wasserturmsiedlung sowie der Siedlung im Osten der B 11. gegründet. 1954 vereinigten sich die beiden Vereine zu den bis heute bestehenden Siedlervereinigung Garching. Solbrig schilderte die Schwierigkeiten, die mit dem Hausbau in dieser Zeit verbunden waren. Er betonte, dass die Siedler seinerzeit wahre Pionierarbeit leisteten.

Der Verein sieht sich seit der Vereinigung als integraler Teil der örtlichen Gemeinschaft. Er beteiligt sich daher an Veranstaltungen der Stadt wie Umweltwoche, Bürgerwochen, Blumenkorso aus Anlass der Stadterhebung 1990 oder bei dem Autokorso bei Einweihung der U-Bahn nach Garching im Jahre 2006. Erfolgreiche eigene Veranstaltungen waren früher die rauschenden Siedlerbälle beim Neuwirt. Sie mussten leider 1998 mangels Beteiligung eingestellt werden. Großer Erfolg sind aber immer noch das jährliche Sommerfest in der Gartenstraße und die jedes Jahr stattfindenden Ausflüge.
Zur Unterstützung der Mitglieder wurden zahlreiche Geräte und ein Baugerüst angeschafft. Seit 2007 steht auch ein Transportfahrzeug zur Verfügung. Geräte und Fahrzeug sind in dem Gerätehaus an der Schleißheimer Straße untergebracht. Auf dem Dach des Gerätehauses wurde 2010 eine Fotovoltaikanlage installiert.
Der Verein ist in den letzten Jahren stark gewachsen. Er hat derzeit rund 790 Mitglieder und erhofft sich im Zusammenhang mit dem Siedlungsbau in Garching weiteren Zuwachs.

Zur Gestaltung des unterhaltsamen Abends trugen der Heimatverein mit der Kindertanzgruppe, der Kirchenchor St. Severin mit mehreren Gesangsbeiträgen sowie das Garchinger Blasorchester bei. Sehr gut kam die Vorführung der Turngruppe des VfR Garching an. Sie demonstrierte das enorme Können und Geschick der Sportler. Gaby Cygan und Bärbel Köppl schilderten in der bekannt humorvollen Art die Arbeit des Vereins. Sie konnten auch von einigen lustigen Anektoden berichten.


Kindertanzgruppe des Heimatvereins

Turngruppe des VFR

First Lady des Siedlerveins Garching: Pia Solbrig

Manfred Solbrig, 1.Vorsitzender des SIedlervereins bei seiner Begrüßungsrede

Helmut und Marianne Herbert, die Kassiererin

Gerhard und Margarete Specht

für langjährige Mitgliedschaft (v.l.n.r.)
Josef Mutz, Rosa Braun, Heinrich Rösl, Brigitte Goldbach, Maria Wimmer, Manfred Solbrig

Ehrung für das älteste Mitglied
Heinrich Rösl, Maria Wimmer , Brigitte Goldbach

beim Fest ein voller Bürgersaal

Die Moderatoren "Doppelpack" Gaby Cygan und Bärbel Köppl) führten durch den Abend

Der Chor St. Severin steuerte kurzweilige und besinnliche a capella -Stücke bei

Das Blasorchester Garching unter Leitung von Norbert Kutta sorgte für die musikalische Umrahmung

Weitere Bilder veröffentliche wir kurzfristig . Wenn Sie dafür welche haben, schicken Sie diese bitte an den Webmaster. Danke!
Gespräch mit den Pionieren des Siedler- und Eigenheimerbund Garching b. München e.V. Alfred Grill und Michael Schuster
zum 75. Jubiläum am 8.Oktober 2010 Manfred Solbrig

Nach dem 2. Weltkrieg wurden für die Eingliederung der zahlreichen Heimatvertriebenen und Flüchtlinge in Garching neue Siedlungen erschlossen. Zunächst erfolgte dies im Osten der B 11 (sog. Neumayrsiedlung), später im Westen (Wasserturmsiedlung). Zu den Pionieren dieser Zeit gehörten die Mitglieder des Siedlerbundes Alfred Grill (Mitglied seit 1955 und langjähriger 2. Vorstand) und Micheal Schuster (Mitglied seit 1957). Im Gespräch mit Manfred Solbrig schildern sie die damalige Situation und die Probleme beim Bau der ersten Siedlungshäuser.

Solbrig: Herr Grill und Herr Schuster – Sie beide haben Häuser in der Wasserturmsiedlung. Wann haben Sie denn gebaut ?

Grill: Wir haben im Jahre 1957 gebaut. Vorher konnten wir das Grundstück von der Gemeinde Garching zum Preis von 2,30 DM/qm erwerben. Seinerzeit wurden im Süden der Wassertirmsiedlung 34 Grundstücke erschlossen.

Schuster: Ich habe 1952 geheiratet und mich 1953 um einen Bauplatz beworben. Es gabe eine Vergabeversammlung in der Postwirtschaft. Der Lageplan war fertig. Ich hatte Glück und habe ohne Verlosung mein Wunschgrundstück erhalten. Der Preis war damals 1,35 DM/qm.

Solbrig: Es wurde seinerzeit viel in Selbsthilfe geschaffen. Wie ging denn das vor sich ?

Grill: Wir haben schon die Wasserleitung entlang der Straße per Hand ausgehoben. 1,50 Meter tief und rund 30 Meter lang. Ich konnte ja nur abends und am Wochenende arbeiten. Mit meiner Frau zusammen haben wir oft bis 22.00 nachts gearbeitet. Auch die Straße wurde per Hand geschaufelt, um überhaupt das Grundstück zu erreichen. Die Wasserturmstraße war schon da. Die Zufahrten zu unseren Grundstücken haben wir in Eigenleistung gebaut.

Schuster: Als wir begannen war nichts da. Keine Schaufel, keine Schubkarre, kein Material, kein Brett und kein Nagel. Wir haben alles Nötige gekauft. Um Bauholz zu erhalten haben wir bei Förster Köhler 30 Stangen bestellt und mit dem Pferdefuhrwerk selbst aus dem Wald geholt. Zum Einschalen haben wir 100 qm Bretter bestellt.

Solbrig: Wie wurde dann der Hausbau in Angriff genommen ?

Grill: Wir haben zunächst den Keller in Eingenleistung selbst ausgehoben. Daher wurden viele Häuser nur zur Hälfte oder zu drei Viertel unterkellert. Der Hausbau erfolgte in Nachbarschaftshilfe. Wir haben die Kellerwände selbst eingeschalt. Gebaut wurde mit dem Kies aus der Baugrube. Auch Dachdeckung und Einlattung haben wir in Eigenleistung erledigt. Schließlich mussten wir auch noch die Klärgrube mit der Hand ausschaufeln. Einen Kanalanschluß gab es damals noch nicht.

Schuster: Auch wir haben den Keller selbst per Hand ausgehoben. Ich kann mich noch erinnern. An einem Abend habe ich 60 Schubkarren Erde bis zum Ende des Grundstücks gefahren. Der Keller wurde in 2 Abschnitten eingeschalt. Den Beton haben wir selbst gemischt – mit der Hand, ohne Mischer ! Die Schalung wurde dann von anderen Bauherren ebenfalls verwendet. Für insgesamt 3 Häuser. Mörtel und Steine haben wir selbst bis zum Giebel hinaufgetragen. Es gab weder Aufzug noch Kran. Am Dachstuhl mussten wir zeitweise abends beim Licht eines Motorrads arbeiten.

Solbrig: Wie lange hat denn unter diesen Umständen der Hausbau gedauert ?

Grill: Die Bauzeit war rund 2 Jahre. Wir konnten ja nur am Samstag und Sonntag arbeiten. Die Häuser waren klein – nur rund 8 x 9 Meter. Ausgebaut wurde nur Erdgeschoß und Dachgeschoß. Es gab Probleme mit dem Landratsamt wegen des Kniestocks. Er durfte höchstens 1 Meter sein.

Schuster: Bei uns war nur ein Kniestock von 0,60 Metern erlaubt. Ich hatte Glück. Bis zum Einzug hat meine Frau viel geholfen. Wir haben am 12.12.1953 zunächst nur 1 Zimmer in unserem Haus bezogen.

Solbrig: Wie konnten Sie den Hausbau finanzieren ?

Grill: Das war sehr schwer für uns.Wir mussten eisern sparen und waren froh, das Grundstück zahlen zu können.Der Stundenloh lag bei 1,30 DM. Pro Woche habe ich mit Überstunden 50 bis 60 DM verdient. Für 1 Sack Zement mussten wir 3,00 DM zahlen. Eine Maurerstunde kostete 2 bis 3 Mark. Daher wurde was nur möglich war in Eigenleistung und Nachbarschaftshilfe erledigt.

Schuster: In der Landwirtschaft habe ich 1951 rund 10 DM pro Woche verdient. Später 15 DM. Kredite gab es nicht. Wir haben daher auch so lange Bauzeiten gehabt, weil wir nur kaufen konnten, wozu das Geld gerade reichte.

Solbrig: Wie ging es dann nach dem Hausbau weiter ?

Grill: Ein großes Problem war Anfang der 60-er Jahre der Ausbau und die Teerung der Straßen. Die sog. Straßensicherungsverträge waren sehr ungerecht, weil nach Frontlänge des Grundstücks bezahlt werden sollte. Es gab aber Grundstück mit etwa 3 Metern Frontlänge und Grundstücke mit rund 30 Metern. Beide Grundstücke waren annähernd gleich groß und gleich bebaut. Die Gemeinde suchte eine gerechtere Lösung. Das war aber nur freiwillig möglich. Ich bin damals auch als Mitglied des Siedlerbundes wochenlang von Haus zu Haus gezogen, um die Nachbarn von einer gerechten Lösung zu überzeugen. Ich bin heute noch froh darüber, dass es mir letztlich gelungen ist. Die Straßen konnten auf der Basis einer freiwilligen Vereinbarung ausgebaut werden.

Solbrig: Herr Grill, Herr Schuster. Ich danke Ihnen herzlich für dieses Gespräch. Sie haben mit viel Engagement und Eigenleistung Ihre Häuser erstellt. Heute kann man sich diese Art des Bauens gar nicht mehr vorstellen. Sie haben echte Pionierarbeit geleistet. Nicht nur Sie – sondern alle Bauherren in der damaligen Zeit.

Der Siedler- und Eigenheimerbund Garching b. München e.V.
zum 75. Jubiläum am 8.Oktober 2010 Manfred Solbrig

Anfänge in der Autobahnsiedlung und im Osten und Westen der B 11

Beim Bau der Siedlung westlich der Autobahn in den Jahren ab 1934 kam es zur Gründung des Garchinger "Siedlungsvereins I " im Jahre 1935. Den Siedlern wurden von der Gemeinde Garching Grundstücke in Erbpacht für 66 Jahre zur Verfügung gestellt. Der Erbpachtzins war mit 10 RM pro Jahr sehr günstig. Die Erbbauheimstätter durften nach dem Erbpachtvertrag Einfamilienhäuser mit nicht mehr als zwei Wohngeschossen errichten. Sie konnten das Grundstück als Hof, Garten oder Ackerland benützen. Davon wurde anfangs auch in großem Umfang Gebrauch gemacht. Manche Familien dieser Siedler der ersten Stunde sind hoch heute in der Autobahnsiedlung wohnhaft. Das Erbbaurecht wurde inzwischen abgelöst. Die Häuser sind deutlich größer geworden, da der Grundstückswert seit der Anfangszeit enorm gestiegen ist.

Nach dem 2. Weltkrieg wurden infolge des riesigen Wohnungsbedarfs der Heimkehrer, Evakuierten und Flüchtlinge größere Siedlungen geplant und gebaut. Beim Bau der sogenannten Neumayr-Siedlung im Osten von Garching (benannt nach dem Installateur und Gemeinderat Lorenz Neumayr) wurde im Jahr 1949 der Garchinger "Siedlerverein II" gegründet. Gemeinsame Interessen und Anliegen der bauwilligen Siedler waren Anlaß der Gründung. Die damals anstehende Arbeit war enorm. Planung, Finanzierung und gemeinsame eigenhändige Erschließung der Grundstücke wurden im Verein mit der Gemeinde Garching durch den Siedlerverein gefördert und ermöglicht. Das Gelände der jetzigen Siedlungen war durchwegs Ackerland und mußte von den "Bauherren" mit Pickel und Schaufel erschlossen werden. Das galt sowohl im Osten als auch im Westen, der sog. Wasserturmsiedlung. Frauen und Männer gruben und schaufelten Gräben für Wasserleitungen und bauten die Straßen in den Siedlungen. Auch die Anlegung der Straßenbeleuchtung wurde von den Siedlern in Angriff genommen. Damals wurde echte Pionierarbeit geleistet.

Auf Betreiben des Bayer. Siedler- und Eigenheimerbundes e.V. wurden in einer gemeinsamen Generalversammlung am 13.März 1954 im Gasthaus "Zur Post" die Garchinger Siedlervereine I und II aufgelöst und die "Siedlervereinigung Garching" gegründet. Insgesamt hatte die Siedlervereinigung nun 49 Mitglieder (Siedlerverein I 18 , Siedlerverein II 31 Mitglieder). Themen im Verlauf der Versammlung waren auch eine Omnibushaltestelle an der neuen Siedlung im Südwesten des Ortes (heutige Wasserturmhaltestelle) sowie Errichtung einer Löschwasserstelle in der Autobahn-siedlung.

Nachdem die wichtigsten Bauarbeiten der Siedler vorüber waren, dachte man auch wieder an geselliges Beisammensein. So gab es seit 1954 bis Ende der 90-er Jahre jährlich einen sehr schönen und viele Jahre gut besuchten Siedlerball. Lange Zeit war es eine schöne Tradition, dass der Ball von einer Ballkönigin eröffnet wurde. Leider ließ im Laufe der Zeit wie auch bei anderen Vereinen der Besuch des Faschingsballes stark nach. Daher musste diese Veranstaltung 1998 eingestellt werden.


Praktische Hilfe für die Eigenheimer in Garching

Die Zusammenarbeit zwischen der Gemeinde Garching und der Siedlervereinigung war seit eh und je sehr gut. Bei der Finanzierung des Straßen- und Kanalbaus, konnten mit Hilfe der Gemeinde Garching günstige Bedingungen geschaffen werden. Im Jahr 1966 wurde von den Mitgliedern des Vereins an der Gartenstraße das Siedlerkreuz als Gedenkstätte erbaut. Die Betreuung dieser Stätte erfolgt noch heute ehrenamtlich durch Mitglieder des Vereins. Zu Dank verpflichtet ist der Verein dafür insbesondere dem früheren Vorsitzenden Hans Stöger und seit mehreren Jahren dem Anrainer Johann Haas.

Um den Siedlern in Garching auch praktische Hilfe beim Hausbau oder Umbauten, Reparaturen oder im Garten anbieten zu können, wurden diverse Geräte sowie ein Baugerüst angeschafft. Die Geräte wurden zunächst privat eingelagert. Später erfolgte die Lagerung in einem Raum der Gemeinde Garching im Römerhof. Zur Unterbringung der stetig wachsenden Gerätezahl wurde 1998 mit viel Eigenarbeit engagierter Mitglieder ein Gerätehaus auf einem städtischen Grundstück an der Schleißheimer Straße gebaut. 2007 schaffte der Verein ein Transportfahrzeug für eigene Zwecke an, das auch an Mitglieder verliehen wird. Das Gerätehaus wurde zur besseren Unterbringung daher 2008 um eine Doppelgarage erweitert. Bei beiden Bauvorhaben lag die Planung und Bauleitung in den Händen von Gerhard Specht.
Die Geräteausleihe wird von den Mitgliedern sehr gerne angenommen. So sind jährlich etwa 300 Ausleihungen der diversen Gerätschaften zu verzeichnen.

Weiterhin befaßt sich der Siedlerverein mit Gartengestaltung und Baumpflege. So wurde mehrmals ein Baumschneidekurs mit jeweils einem Vortrag im Neuwirtssaal und einer praktischen Übung in einem Garten angeboten.

Siedler sind Teil der örtlichen Gemeinschaft

Für den Verein und seine Mitglieder als Hauseigentümer war es von Anfang an wichtig, sich als Teil der örtlichen Gemeinschaft in Garching zu sehen und auch so zu handeln. So war es für ihn selbstverständlich, sich an von der Kommune angeregten Veranstaltungen wie der 1989 erstmals durchgeführten Umweltwoche oder 1990 an dem Blumenkorso aus Anlaß der Stadterhebung Garchings mit einem herrlich gestalteten Wasserturm – einem Wahrzeichen Garchings - zu beteiligen. Der Verein stellte im Juli 1980 erstmals zum Festzug der "Garchinger Bürgerwoche" einen Festwagen. Eine aufgebaute "Gartenpergola" war mit lustigen Siedlern besetzt. Dieser Wagen wurde mit dem 3. Preis belohnt. Beim Festzug der Bürgerwoche 1989 errangen die Garchinger Siedler mit ihrem Festwagen und den gezeigten Häusern aus der Zeit um das Jahr 1400 und heute den 2. Preis. Die Häuser stammten von der Siedlervereinigung Elpersdorf und wurden für den Festzug von den Garchinger Siedlern neu gestaltet und geschmückt.

1989 unternahmen die Siedler erstmals einen Ausflug. Er führte damals noch als "Grenzlandfahrt" nach Kronach an die seinerzeit streng bewachte innerdeutsche Grenze. Die Wiedervereinigung machte es möglich, daß wir schon 1990 durch Vermittlung Garchinger Bürger einen Besuch bei Siedlern in Schneeberg und Aue in der ehemaligen DDR abstatten konnten. In den Folgejahren führten die bisher 20 jeweils gut angenommenen Ausflüge in die nähere und weitere Umgebung. Wunderschöne Ziele waren z.B. Würzburg, die IGA in Stuttgart, Straßburg, Wien, Südtirol, Trier und Trittenheim an der Mosel, Bodensee und Rheinfall in Schaffhausen, der Lago Maggiore, sowie die Partnerstadt Garchings Radeberg bei Dresden.
Etwas Besonderes war die Flugreise nach Istanbul im Jahre 1994, die allen Teilnehmern in guter Erinnerung bleiben wird. Durch die Ausflüge wird der Zusammenhalt und die Geselligkeit im Verein erfolgreich gefördert.

1994 übernahm der Verein die Verantwortung für das bis dahin auf privater Basis von einigen Siedlern veranstaltete Sommerfest an der Gartenstraße, das schon zu einer schönen Tradition geworden war. Aus dem Erlös wurde der Nachbarschaftshilfe Garching-Hochbrück eine Spende für ihre segensreiche soziale Arbeit in Garching gegeben.

Seitdem veranstalten die Garchinger Siedler jährlich das Fest. Versuchsweise wurde es mehrmals im neuen Baugebiet Riemerfeld durchgeführt. Der Besuch war aber nicht wie erwartet. Daher wird das Sommerfest seitdem wieder stets an dem traditionellen und gut geeigneten Standort an der Gartenstraße durchgeführt. Es wird von den Bürgern aus allen Siedlungen sehr gerne besucht.

2007 beteiligte sich der Verein erstmals mit einem Glühweinausschank an dem jährlich stattfindenden Christkindlmarkt. Die Helfer hatten große Freude am Verkauf und den vielen Kontakten, die geknüpft werden konnten. Der Stand war für den Verein jeweils ein großer Erfolg. Daher beteiligten sich die Siedler auch in den folgenden Jahren an dieser schönen vorweihnachtlichen Tradition.


Enormer Aufschwung

Der Verein hat seit 1988 einen enormen Aufschwung erfahren. So ist auf Grund aktiver Mitgliederwerbung und im Zuge des Wachstums der Stadt Garching die Mitgliederzahl stark angestiegen. Es kamen viele Mitglieder aus den Neubaugebieten am Egernfeld, Riemerfeld und Straßäcker sowie in Hochbrück aus dem Neubaugebiet Seiler zu den Garchiner Siedlern. Die Mitgliederzahl stieg seit 1988 von 170 auf derzeit rund 760 an. Schon 1991 konnte mit Eduard Ebner das 300. und bereits 1993 mit Bernd Rohrhirsch das 400. Mitglied begrüßt werden. 1996 wurde als 500. Mitglied Günter Nistler aus Hochbrück aufgenommen. Im Jahr der Jahrtausendwende 2000 war Franz Freundorfer das 600. Mitglied. Das 700. Mitglied war im Jahre 2006 Stefan Holzhauser. Nachdem Garching auch in Zukunft weiter wachsen wird, erhofft sich die Siedlervereinigung Garching für die kommenen Jahre viele neue Mitglieder.

Sehr wichtig für die Funktionsfähigkeit des Vereins war und ist, dass es immer wieder engagierte Mitglieder gibt, die sich selbstlos und mit großem Einsatz für die Vereinsführung einsetzen. Herausragende Beispiele dafür waren die Vorsitzenden Hans Motloch, Josef Hicker und insbesondere auch Hans Stöger. Dieser wurde 1995 aus Anlaß seines 75. Geburtstages in Anbetracht seiner langjährigen ehrenamtlichen Tätigkeit für den Verein zum Ehrenvorsitzenden ernannt.

Ebenso unermüdlich – mehr als 40 Jahre lang – engagierte sich der 2. Vorsitzende Alfred Grill für den Siedler- und Eigenheimerbund Garching. In der Jahresversammlung 2009 wurde er daher kurz vor seinem 80. Geburtstag einstimmig zum Ehrenmitglied gewählt. Außerdem wurde er mit der Goldenen Ehrennadel des Vereins ausgezeichnet. Auch der Landesverband Eigenheimerverband Bayern e.V. würdigte seine Verdienste mit der Überreichung eines Ehrentellers.

Die Auszeichnung der Stadt Garching für langjährig ehrenamtlich tätige Vereinsmitglieder ist eine Anerkennung für das Engagement zum Wohle der Allgemeinheit. Sie nennt sich „Garching ehrt das Ehrenamt“. Auch für diese Auszeichnung konnte der Verein Mitglieder benennen, die sich viele Jahre lang (mindestens 15 Jahre) ehrenamtlich für die Belange des Vereins und damit für die Öffentlichkeit einsetzten. Das war zunächst auch Alfred Grill, der langjährige 2. Vorsitzende. Geehrt wurden in den folgenden Jahren auch Josef Mutz (langjäriger Kassier und Mitarbeiter, überall wo Hilfe nötig war), Manfred Sobrig (langjähriger 1. Vorstand) und Erich Kühn (Mitarbeit im Verwaltungsrat, Gerüstverleih) sowie Gerhard Specht (Mitarbeit im Verwaltungsrat, Bauleitung Gerätehaus).

Die Auszeichnung des Bayer. Ministerpräsidenten für langjähriges ehrenamtliches Engagement erhielten Alfred Grill, Josef Mutz und Manfred Solbrig.

aktualisiert 06.02.2024
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